Wohin, Natascha?
Die bewegende Lebensgeschichte einer Heimatlosen zwischen Serow und Suderburg, aufgezeichnet von Angelika Hoff
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Renate Witte, geborene Johannsen, kam 1922 als uneheliches Kind in Duisburg zur Welt. Die ersten vier Lebensjahre verbrachte sie in Kinderheim und Pflegefamilie. Zurück bei den Eltern, musste sie als sechsjährige den frühen Tod des Vaters verkraften. Die Mutter heiratete wieder – einen Deutschrussen – und zog mit Mann und vier Kindern 1931 in die Sowjetunion nach Serow im Ural. Als die ethnischen "Säuberungen" unter Stalin begannen, wurde die Familie auseinandergerissen und in unterschiedlichen Lagern interniert. Die Mutter starb in der qualvollen Lagerhaft. Renate musste ihren deutschen Namen ablegen, wurde fortan Natascha genannt. 1958 erhielt sie die so lang ersehnte Ausreisegenehmigung nach Deutschland. Nach Zwischenstationen in Frankfurt/Oder und Bayern kam sie 1979 nach Suderburg, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Ein persönliches Schicksal, das beispielhaft für die systematische Verfolgung und Vertreibung unzähliger Menschen im 20. Jahrhundert steht und dennoch Mut macht.