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Ein Leben auf Reisen – Der Schriftsteller A. E. Johann

Diese aufwendig recherchierte Biografie von Rudi Zülch stellt Leben und Werk des Reiseschriftstellers und Bestsellerautors A. E. Johann vor. Sie enthält außerdem vier Kurzgeschichten des Autors, darunter eine bislang unveröffentlichte aus seinem Nachlass.

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Zum 25. Todestag von A. E. Johann ist am 8. Oktober 2021 eine umfangreiche Biographie erschienen, ergänzt um ausgewählte Geschichten des Schriftstellers, darunter ein bislang unveröffentlichtes Manuskript aus dem Nachlass.

Er war der erfolgreichste deutschsprachige Reiseschriftsteller seiner Zeit. Seine rund 80 Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über 20 Millionen Exemplaren. Nach seinem Tod 1996 wäre der Bestsellerautor, allerdings fast in Vergessenheit geraten. Doch Rudi Zülch hält als Vorsitzender der A. E. Johann-Gesellschaft e.V. die Erinnerung wach und versteht es, immer wieder neue Leserinnen und Leser, insbesondere Jugendliche, für die überwiegend nur noch gebraucht erhältlichen Bücher von A. E. Johann zu begeistern. Zum 25. Todestag des Journalisten, Schriftstellers und Weltreisenden legt Rudi Zülch jetzt eine 336 Seiten starke Biographie über A. E. Johann vor. Das Buch ist das Produkt jahrelanger, intensiver Recherchen in Deutschland, Kanada, wo A. E. Johann seinen zweiten Wohnsitz hatte, und im ehemaligen Westpreußen, wo der Schriftsteller 1901 geboren wurde und aufgewachsen ist, bevor er nach Berlin ging. Dort machte er zunächst seinem Vater zuliebe eine Banklehre, um dann doch lieber Journalist zu werden und fortan die Welt zu entdecken, die damals tatsächlich noch viele „weiße Flecken“ hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er vorübergehend Unterschlupf in einer Jagdhütte in einem Waldstück bei Klein Oesingen, baute sich dann ein Haus in Groß Oesingen, und zog später, nach dem Tod seiner zweiten Frau, nach Oerrel. Hier erhielt er im Herbst 1994 Besuch von Rudi Zülch, der schon als Jugendlicher von seinen Büchern fasziniert war. Aus der ersten Begegnung entwickelte sich ein Briefwechsel und eine noch größere Begeisterung für den Autor, die über A. E. Johanns Tod hinaus bis heute unvermindert anhält.
Rudi Zülch zeichnet in seinem mit unzähligen Fotos und Dokumenten illustrierten Buch nicht nur Leben und Werk des Schriftstellers nach, sondern streut auch ausgewählte Textpassagen und Kurzgeschichten von A. E. Johann ein, darunter ein unveröffentlichtes Manuskript aus dem Nachlass, sodass das Buch nicht nur für Fans ein „Must have“ ist, sondern auch denjenigen, die bislang noch nichts von A. E. Johann gelesen haben, eine erste Annäherung an das umfangreiche Werk des produktiven Autors erlaubt.
Seinen Durchbruch als Schriftsteller gelang A. E. Johann 1928 gleich mit seinem ersten Buch „Mit 20 Dollar in den Wilden Westen“. Tatsächlich reiste er damals nahezu mittellos durch die USA und musste seine Reisekasse durch Gelegenheitsjobs, zum Beispiel als Farmarbeiter, aufbessern. Heute, bald 100 Jahre später, lohnt es sich unbedingt, dieses und auch die weiteren Bücher (noch einmal) zu lesen, denn der zeitliche Abstand zu den von A. E. Johann geschilderten Erlebnissen macht deutlich, wie sich die Welt seitdem verändert hat. Rudi Zülch hat seiner Biographie sein Lieblingszitat von A. E. Johann vorangestellt: „Wo die Welt am schönsten ist: überall, wo Frieden herrscht und Freiheit.“ Diese Erkenntnis gilt heute noch genauso wie vor 100 Jahren.
A. E. Johanns langes Leben war nahezu deckungsgleich mit dem von zwei Weltkriegen geprägten 20. Jahrhundert. Seine Reflektionen über dieses Jahrhundert sind vielleicht deshalb so wertvoll, weil er die Welt nie nur aus deutscher Perspektive betrachtete. Als Weltreisendem war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, stets über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, fremden Kulturen auf Augenhöhe zu begegnen und die Welt ganzheitlich zu sehen.